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Wintergerste

In Deutschland werden sowohl zwei- als auch mehrzeilige Gersten angebaut. Mit einem Anteil von rund 70 Prozent dominieren die Mehrzeiler, wobei ein deutliches Nord-Süd-Gefälle zu beobachten ist. Während in Nord- und Ostdeutschland kaum zweizeilige Sorten anzutreffen sind, werden sie im Süden traditionell bevorzugt. Durch die Züchtung von standfesten, mehrzeiligen Sorten mit verbesserter Kornqualität sowie durch die Markteinführung der Hybridgersten konnten die Mehrzeiler in Süddeutschland in den letzten Jahren besonders in Süddeutschland an Bedeutung gewinnen.

Zwei- und mehrzeilige Wintergersten unterscheiden sich nicht nur optisch in der Ähre, sondern weisen auch Unterschiede in der Ertragsstruktur auf. Mehrzeilige Sorten bilden niedrigere Bestandesdichten, eine höhere Kornzahl pro Ähre und häufig geringere Tausendkorngewichte. Um hohe Erträge zu erzielen, sind bei den zweizeiligen Sorten etwa 700 bis 900 Ähren pro m2 nötig, bei mehrzeiligen reichen dagegen 500 bis 600 aus. Aufgrund der Unterschiede im Ertragsaufbau sollten zweizeilige Sorten etwas dichter gesät und im Frühjahr stärker angedüngt werden als Mehrzeiler. Dieser zusätzliche Stickstoff ist bei den folgenden Gaben wieder einzusparen. Mehrzeiler gelten als ertragreicher, stresstoleranter in der Jugend und winterhärter. Zweizeilige Sorten weisen dagegen oft eine bessere Kornqualität auf, sind standfester und strohstabiler.